LKW-Fahrer lebensgefährlich verletztzurück
NÜRNBERGER KREUZ - Aufgrund von Bauarbeiten kam es am Donnerstag, den 22.09.2005, zu Verkehrsbehinderungen auf der Bundesautobahn A 3 in Fahrtrichtung Würzburg. Ein 63-jähriger LKW-Fahrer aus dem nordrhein-westfälischen Blomberg bemerkte das Stauende kurz vor der AS Mögeldorf jedoch zu spät und fuhr nach Angaben der Polizei nahezu ungebremst auf einen langsam vor ihm fahrenden Getränkelaster mit Anhänger auf. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Zug auf ein Wohnwagengespann eines holländischen Ehepaares und dieses sogar noch auf einen weiteren LKW geschoben.
Während die Insassen der anderen Fahrzeuge Glück im Unglück hatten und mit nur leichten Verletzungen davon kamen, wurde der Unfallverursacher schwer in seinem Führerhaus eingeklemmt. Die FF Röthenbach wurde um 10.42 Uhr durch die PI Lauf zur Rettung des lebensgefährlich verletzten Kraftfahrers alarmiert.
Die Einsatzkräfte fanden vor Ort völlig ineinander verkeilte Fahrzeuge vor, welche die komplette Fahrbahn versperrten. Wie sich nach erster Erkundung herausstellte, war der LKW-Fahrer im Fußbereich massiv eingeklemmt, zudem drückte das Lenkrad auf den Brustkorb des Mannes.
Durch Entfernen der Fahrertüre sowie der Windschutzscheibe konnte dem Rettungsdienst unter Zuhilfenahme der neuen Rettungsplattform zuerst ein verbesserter Zugang zum Patienten geschaffen werden. Anschließend konnten die Kräfte der Feuerwehr damit beginnen, die Karosserie mit Hilfe mehrerer hydraulischer Stempel zu strecken. Da der Fahrer schwer eingeklemmt war, musste mit äußerster Vorsicht vorgegangen und die Arbeit mehrfach unterbrochen werden. Das Lenkrad wurde mit einem Pedalschneider teilweise entfernt. Der schwerst verletzte 63-jährige konnte nach ca. einer Stunde mit einer Schaufeltrage von Rettungsdienst und Feuerwehr behutsam aus dem zerstörten Führerhaus gerettet werden. Mit einem Rettungswagen wurde er umgehend in das Nürnberger Südklinikum gebracht.
Erst nach Sicherung aller Unfallspuren konnte die Feuerwehr nach Beginn der Bergung der Unfallfahrzeuge mit der Reinigung der stark verschmutzten Fahrbahn, die von Wrackteilen und ausgelaufenen Flüssigkeiten übersät war, beginnen. Bis 13.15 Uhr musste deshalb die Vollsperrung der BAB A 3 in Richtung Würzburg aufrecht erhalten werden. Auf den Autobahnen A 3 und A 9 staute sich der Verkehr teilweise auf bis zu 20 Kilometer. Die Freigabe aller drei Fahrspuren dauerte noch bis etwa 16 Uhr. Diese Umstände stießen auch bei den Medien auf reges Interesse. Mehrere Zeitungsreporter, sowie zwei Fernsehteams waren vor Ort um sich ein Bild zu machen.
Leider zeigte sich auch bei diesem Einsatz, dass viele Verkehrsteilnehmer die anfahrenden Rettungskräfte zum Teil erheblich an einer zügigen Fahrt durch einen Stau hindern. So wurden weder die gesetzlich vorgeschriebene Rettungsgasse, noch der Pannenstreifen für die Einsatzfahrzeuge freigehalten. Ein Durchkommen war zeitweilig unmöglich, auch weil einige Autofahrer ihre Fahrzeuge verlassen hatten, um "gucken zu gehen". Die Besatzung des ersten Fahrzeugs musste teils aussteigen und die Fahrer auffordern, den Weg freizumachen. Dies kostet u.a. wertvolle Zeit und verzögert lebensrettende Maßnahmen.
Dieses negative "Stauerlebnis" führt unweigerlich zu folgenden Hinweisen:
· Bilden Sie bei stockendem Verkehr in jedem Fall eine Rettungsgasse zwischen der rechten und der linken Fahrspur, bei dreispurigen Fahrbahnen zwischen der mittleren und der linken Spur!
· Halten Sie die Rettungsgasse auch dann frei, wenn bereits mehrere Einsatzfahrzeuge durchgefahren sind. Es können weitere Fahrzeuge folgen!
· Bleiben Sie in Ihrem Fahrzeug sitzen, um es sofort versetzen zu können und nicht durch Rettungsfahrzeuge gefährdet zu werden!
Bericht und Fotos: FF Röthenbach |