Schwerer Verkehrsunfall auf der A9

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Am 19.11.2012 kam es auf der Autobahn A9 in Fahrtrichtung München, kurz vor der Anschlussstelle Fischbach zu einem schweren Auffahrunfall zweier LKWs, bei dem ein LKW-Fahrer massiv eingeklemmt wurde.

  

Ein 32jähriger Berufskraftfahrer aus dem Landkreis Kitzingen fuhr gegen 08.30 Uhr mit seinem mit Bauschutt beladenen Sattelzug aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens mit Schrittgeschwindigkeit auf dem rechten Fahrstreifen. Dahinter folgte ein 61jähriger Berufskraftfahrer ebenfalls aus dem Landkreis Kitzingen mit seinem Kühltransporter, der mit ca. 3 Tonnen Schokolade beladen war.

  

  

  

Dieser fuhr vermutlich aus Unachtsamkeit auf den langsam vorausfahrenden Sattelzug auf. Dabei verkeilte sich das Führerhaus der Sattelzugmaschine mit dem Kipplader so, dass der Fahrer eingeklemmt war. Er erlitt infolge des Aufpralls mittelschwere Verletzungen.

  

  

  

  

Beim Eintreffen der Kräfte der Feuerwehr Schwaig stellte sich folgende Lage dar: Der auffahrende LKW war mit dem aufgefahrenen LKW stark verkeilt, der eingeklemmte Fahrer war ansprechbar. Da dieser jedoch sehr stark eingeklemmt war, wurde versucht mittels Sicherung des LKWs durch den RW2 und ein Vorfahren des Bauschutt-LKWs den Aktionsraum für die Rettung zu vergrößern um den Fahrer schnell aus seiner Zwangslage zu befreien, was jedoch nicht gelang. Aus diesem Grund wurde weiter versucht die Fahrerkabine und den Rettungsraum mit Hilfe von Spreizer, Rettungsschere, Hydraulikzylindern und Säbelsäge zu vergrößern.

  

  

Zwischenzeitlich wurde die Feuerwehr Röthenbach an der Pegnitz mit einem zweiten RW2 und die Berufsfeuerwehr Nürnberg mit dem Kranwagen nachalarmiert. Parallel zum mühsamen Freischneiden des LKW-Fahrers wurde nochmals ein Versuch gestartet, die beiden LKWs etwas voneinander zu trennen. Dazu wurde das TLF24/50 der FF Röthenbach an der Pegnitz als Festpunkt genutzt und eine Lose Rolle verbaut. Weiterhin wurde der vordere LKW mit dem Kranwagen KW50 der Berufsfeuerwehr Nürnberg angezogen. Auch hierdurch konnten die beiden LKWs nicht getrennt werden ohne den Fahrer eventuell stärker zu verletzen.

  

  

  

   

Nach 1,5 Stunden konnte der Fahrer aus seiner misslichen Lage befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden. Während der gesamten Zeit wurde er durch einen Helfer im Führerhaus betreut. Eine schnellere Rettung hätte für den jederzeit stabilen LKW-Fahrer weitere Verletzungen bedeutet, da die Kabine durch den Aufprall so stark verformt war, dass der Fahrer im Beinbereich nicht frei war. Er wurde mit Hilfe des KED-Systems und dem Flaschenzug der Drehleiter schonend aus seinem Fahrzeug gerettet.

  

  

  

Für die Dauer der Rettung des Fahrers aus seinem stark deformierten Führerhaus musste die komplette Fahrbahn in Richtung München gesperrt werden. Danach wurde der Verkehr über den linken Fahrstreifen an der Unfallstelle vorbeigeleitet.

   

  

  

  

Beide Sattelzüge mussten mit speziellen Bergefahrzeugen abgeschleppt werden.
Um 12:15 Uhr war die Bergung der beiden beteiligten Sattelzüge beendet und alle drei Fahrstreifen waren wieder befahrbar. Infolge starken Verkehrsaufkommens am Montagmorgen staute sich der Verkehr weit über das Autobahnkreuz Nürnberg auf die A 9 zeitweise bis zur AS Lauf/Hersbruck und auf die A 3 bis zur AS Behringersdorf zurück. Insgesamt entstand Sachschaden in Höhe von ca. 150.000,- Euro.

     

Eingesetzte Kräfte:

FF Schwaig mit 96/11/1, 96/30/1, 96/40/1, 96/40/2 und 96/61/1
FF Röthenbach/Pegnitz mit 91/11/1, 91/23/1 und 91/61/1
BF Nürnberg mit RW2 und KW50

Polizei
Rettungsdienst
Autobahnmeisterei

  

Bericht & Bilder: FF Schwaig