Feuerwehr Röthenbach übt im Brandcontainer

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Zehn Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Röthenbach hatten am 19.August 2006 die Gelegenheit, im Brandcontainer der Berufsfeuerwehr Nürnberg den Innenangriff in einem brennenden Gebäude zu üben. In der in der Wache 4 stationierten Anlage können unter realistischen Bedingungen wie Nullsicht oder Hitze verschiedene Arten von Bränden (Zimmer-, Keller-, Küchenbrand u.ä.m.) simuliert werden.

 

    

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die gefürchteten Flashover (Rauchgasdurchzündungen) nachzustellen und mit den Geräteträgern die effektive Bekämpfung dieser Gefahr zu trainieren. Hierzu gehört neben der richtigen Löschtechnik auch das nötige theoretische Wissen, um einen Flashover frühzeitig erkennen und verhindern zu können.

 

 

Nach der Begrüßung durch die Feuerwehrleute und Ausbilder der BF Nürnberg, Büttner und Wittmann, erfolgte eine kurze Einweisung in die Anlage, bevor es mit der „Wärmegewöhnung“ langsam ernst wurde. Ohne Atemschutzgeräte, jedoch mit voller Schutzausrüstung bekleidet, ging es in den Container; die Temperatur wurde nun schrittweise auf knapp 200 °C (Deckentemperatur) erhöht, so dass die Feuerwehrmänner rasch gezwungen waren, in die Hocke zu gehen. Um die Gefahr des heißen Wasserdampfes –hervorgerufen durch das Löschwasser- zu demonstrieren, wurde durch den Ausbilder mehrere Stöße aus dem mitgeführten Schlauch an die Decke abgegeben. An nicht geschützten Hautflächen kann es dadurch zu Verbrühungen oder gar Verbrennungen kommen. Bei „echten“ Zimmerbränden können im Gebäude Temperaturen von 1000 °C auftreten und so schmerzhafte Verletzungen verursachen. Um dies zu verhindern, sind bei der FF Röthenbach alle Feuerwehrmänner nicht nur mit modernen Brandjacken und hitzebeständigen Sicherheitshandschuhen, sondern auch mit einer Flammschutzhaube (schützt den Kopf) ausgestattet.

 

  

Nach diesem ersten Durchgang ging es –nun mit voller Atemschutzausrüstung- an den Flashover. Dieser entsteht, wenn in einem Brandraum aufgestaute Gase durch plötzliche Zugabe von Sauerstoff (beispielsweise durch das Öffnen einer vorher geschlossenen Türe durch einen Atemschutztrupp) explosionsartig durchzünden. Für die zum Feuer oder vermissten Personen vordringenden Wehrmänner kann dies eine erhebliche Gefahr darstellen. In der Vergangenheit sind hierbei zahlreiche Geräteträger schwer verletzt oder getötet worden. Daher gilt der richtigen Vorgehensweise im Innenangriff, dem Erkennen einer bevorstehenden Rauchgasdurchzündung und der wirkungsvollen Bekämpfung oberste Priorität. Im Brandcontainer hatte nun jeder der zehn Atemschutzgeräteträger die Möglichkeit, als Strahlrohrführer einen Flashover mit kontrollierten Stößen aus dem Hohlstrahlrohr unter Kontrolle zu bringen.

 

 

Mit diesen Erfahrungen in der Hinterhand stand nun ein Innenangriff mit Suche des Brandherds im Gebäude und Löschen des Feuers auf dem Programm. In zweier Trupps drangen die Feuerwehrmänner in die dunkle und verrauchte Anlage vor. Neben dem Erreichen des Einsatzziels (Feuer löschen, Wasserschaden minimieren) ging es hierbei insbesondere auch darum, die soeben einstudierte Taktik anzuwenden. Da mehrere Durchgänge stattfanden, konnte jeder Geräteträger die verschiedenen Positionen im Trupp (Truppführer und –mann) einnehmen.

 

 

Kurz vor dem Ende der Sonderausbildung ging es noch einmal ans Eingemachte: bei einem simulierten Atemschutznotfall brach ein Feuerwehrmann kurz vor dem Brandherd zusammen und musste durch den vor dem Container bereitstehenden Sicherungstrupp gerettet werden. Hierbei zeigte sich erneut, dass die Rettung eines verunfallten Geräteträgers –zumal aus einem stark verrauchten Bereich- eine schwierige und kräftezehrende Angelegenheit ist.

 

 

Nach rund drei Stunden fand die Übung wie geplant ihren Abschluss. Alle zehn Atemschutzgeräteträger konnten bei der BF Nürnberg wichtige Erfahrungen sammeln, die sie in Röthenbach an ihre Kameraden der Einsatzabteilung weitergeben werden. Kommandant Klaus Keim bedankte sich abschließend bei den beiden Ausbildern für die interessanten und lehrreichen Stunden im Brandcontainer.

 

  

An der Sonderausbildung „Brandcontainer“ nahmen teil: Dietmar Steger, Thomas Endres, Wolfgang Giering, Thiemo Graf, Martin Knorr, Florian Preckwitz, Ralph Stöckel, Mathias Triller, Christian Vogel, Mathias Weidemann.

  

 

Bericht & Bilder: FF Röthenbach