RÖTHENBACH/PEGNITZ (DB2) - Am 13. und 14. April 2007 feierte die Röthenbacher Wehr zusammen mit Ihren Partnerstädten, geladenen Gästen und der Bevölkerung die 40-jährige Freundschaft zur französischen und die 25-jährige Freundschaft zur österreichischen Partnerwehr.
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Am Freitag fand der offizielle Teil der Veranstaltung statt. Kommandant Klaus Keim konnte in der geschmückten Fahrzeughalle zahlreiche geladene Gäste begrüßen. Darunter unter anderem Landrat Helmut Reich, Bürgermeister Günther Steinbauer, Kreisbrandrat Bernd Pawelke, Kreisbrandinspektor Joachim Geißler, Ehrenkreisbrandinspektor Rainer Fuchs, sowie zahlreiche Mitglieder des Stadtrates und der Kreisbrandinspektion. Besonders freute er sich über das Kommen von Ehrenkommandant Kurt Bittermann und der Ehrenmitglieder Erich Böttcher, Altbürgermeister Hubert Munkert und Altbürgermeister Theo Schultes, die großen Anteil an der Entstehung der bestehenden Freundschaften tragen.
Kommandant Keim blickte mit Hilfe einer Präsentation auf die langen Freundschaften zurück. Beginnend mit dem Überblick über die 40-jährige Freundschaft zur Partnerwehr Les Clayes sous Bois konnten sich die Anwesenden Gäste davon überzeugen, dass die Partnerschaften in Röthenbach nicht nur auf dem Papier stehen, sondern seit Jahrzehnten in vorbildlicher Weise gelebt werden. Als am 07. Februar 1965 die Städtepartnerschaftsurkunde unterzeichnet wurde, ahnte niemand, welche intensive Freundschaft sich zwischen den französischen und den deutschen Kameraden entwickeln würde. In den darauffolgenden Jahrzehnten fanden immer wieder Besuche der Röthenbacher Kameraden in Les Clayes sous Bois und Gegenbesuche der französischen Kameraden statt, sodass man sagen kann, dass die Kameraden ihre Freundschaft jedes Jahr mit Besuchen vertieften. Erfreut zeigte sich Kommandant Keim darüber, dass trotz Führungswechsel die Motivation zum Weiterbestehen der Freundschaften erhalten geblieben ist. Dies gelte für alle drei Partnerwehren und insbesondere auch für die jungen Kameraden aller Wehren. Die Anwesenheit von insgesamt 65 Gästen aus Frankreich, Österreich und Sachsen sei ein sichtbares Zeichen für die intensive Freundschaft.
Mit den Kameraden aus Bad Gleichenberg in der Steiermark verbindet die Röthenbacher Kameraden eine 25-jährige Partnerschaft. Auch hier fanden in den letzten 25 Jahren zahlreiche Besuche und Gegenbesuche statt, in denen die Freundschaften vertieft und private Kontakte geknüpft werden konnten. Unter anderem konnte das 120-jährige Bestehen der österreichischen Wehr und mehrere Fahrzeugübergaben gefeiert werden.
Im Anschluss an den Rückblick folgten die Ehrungen langjähriger aktiver Kameraden der Röthenbacher Wehr. Hierbei ging Landrat Reich auch auf die Feuerwehrfreundschaften der Wehren ein und bestätigte Ihnen, dass hier Europa von der Bevölkerung abseits von Parlamenten und Politikern gelebt wird. Geehrt wurden die Kameraden Thomas Dreykorn und Helmut Hofmann, die seit 25 Jahren mit Engagement ehrenamtlichen Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr leisten. Sie erhielten die Urkunde des Bayerischen Innenministers aus den Händen von Landrat Reich und das Bay. Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive Dienstzeit von Kreisbrandrat Bernd Pawelke.
Kreisbrandrat Pawelke lobte die Geehrten als Vorbild für die Jugend und zollte den Partnerwehren seinen Respekt, über die Grenzen hinweg eine solche Freundschaft aufzubauen und über einen solchen Zeitraum zu pflegen. Als Anerkennung für den Beitrag der Feuerwehr zur Völkerverständigung und zum Zusammenwachsen Europas überreichte er Kommandant Klaus Keim das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Er sei als ein Motor in der Feuerwehr Röthenbach, aber auch als ein Motor der Kameradschaft über Staatsgrenzen hinweg zum Vorbild geworden.
Den festlichen Rahmen nahm Kommandant Klaus Keim zum Anlass zwei langjährige Kameraden aus dem aktiven Feuerwehrdienst zu verabschieden. Klaus Köstler leistete mehr als drei Jahrzehnte aktiven Dienst in der Feuerwehr Röthenbach. Er zeichnete u.a. verantwortlich für die Schlauchpflege und war als Fahrzeug- und Drehleitermaschinist ein wichtiger Bestandteil der Wehr. Sein Kamerad Hans Brandenburg war bis zu seinem Ausscheiden der dienstälteste Feuerwehrmann in Röthenbach. Über 40 Jahre leistete er aktiven Dienst und nahm in dieser Zeit an unzähligen Einsätzen teil. Beide erhielten von der Feuerwehr Röthenbach eine Urkunde und als Präsent einen Florian als kleines Dankeschön für ihren langen, unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit.
Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die Enthüllung eines Lebensgroßen St. Florian, den das fördernde Mitglied Erwin Deifel für die Feuerwehr Röthenbach geschaffen hat. In über 43 Arbeitsstunden hat zuvor der Oberlöschmeister und Schreinermeister Kurt Bieber mit dem Leimen von geschnittenen Lindenhölzern die Grundlage geschaffen. Erwin Deifel verbrachte ein Jahr lang regelmäßig unzählige Stunden in seiner Werkstatt, um das Meisterstück zu fertigen. Die Figur ist 1,80 m groß und entstand aus 1,2 Kubik-Meter Lindenholz. Der „Florian“ wird in der Feuerwache Röthenbach in Kürze einen Ehrenplatz erhalten.
Auch die Redner der Partnerwehren Alain Lavabre aus Les Clayes sous Bois und Andreas Hirschmugl aus Bad Gleichenberg berichteten in Ihren Reden von den Freundschaften die sich über Jahre vertieft haben und waren sich einig, alles Erdenkliche zu unternehmen, dass die Freundschaften noch viele lange Jahre in diesem Ausmaß fortgeführt werden. Der Vertreter der Röthenbacher Partnerwehr aus Werdau in Sachsen, Peter Daßler, gratulierte den drei Wehren zu den Jubiläen. Die Gründer der Freundschaften, sowie Kameraden, welche die Freundschaften in herausragendem Maße gefördert und gepflegt haben, wurden durch Kommandant Klaus Keim zudem besonders geehrt.
Nach dem offiziellen Teil lud die Feuerwehr Röthenbach zum gemeinsamen Abendessen ein, welches, wie sollte es anders sein, von "Feuerwehroberchefkoch" Heinz Schad zubereitet wurde.
Der Samstagabend stand dann ganz im Zeichen der Feier mit der Bevölkerung. Bei strahlendem Sonnenschein waren Hunderte Besucher der Einladung ihrer Feuerwehr gefolgt und nahmen an den Feierlichkeiten im Gerätehaus teil. Die Gäste konnten am französischen Stand Crêpes kaufen. Der österreichische Stand versorgte sie mit Wein aus der Steiermark und am deutschen Stand gab es u.a. Steak-, Bratwurst- u. Fischbrötchen. Für die musikalische Unterhaltung sorgte an beiden Abenden der Musiker "Manni" aus Lauf.
Abseits der offiziellen Veranstaltungen fand sich jedoch auch an diesem Wochenende ausreichend Zeit, einige schöne Stunden mit den Gästen aus Les Clayes sous Bois, Bad Gleichenberg und Werdau zu verbringen. So stand am Samstag Nachmittag ein gemeinsamer Ausflug auf dem Programm. Nach einer kurzen Fahrt zur Burg Veldenstein und einem gemütlichen Mittagessen vor Ort, folgte die Besichtigung der alten Gemäuer. In Krottensee konnten die Gäste der Feuerwehr Röthenbach im Anschluss einen Rundgang durch die Maximiliansgrotte unternehmen oder sich im Grottenhof bei Kaffee und Kuchen in aller Ruhe austauschen.
Am Sonntag Vormittag wurden die Gäste aus Bad Gleichenberg und aus Sachsen nach einem gemeinsamen Frühschoppen in der Feuerwache verabschiedet. Die Kameraden aus Frankreich konnten bis zu ihrem Heimflug am Spätnachmittag mit ihren Gastgebern noch die Nürnberger Altstadt besichtigen und am Wörder See eine kräftige Brotzeit einnehmen.
Die Feuerwehr Röthenbach bedankt sich bei allen Gästen und Besuchern, die unserer Einladung gefolgt sind und das Jubiläumswochenende mit uns gefeiert haben! Darüber hinaus gilt unser herzlicher Dank allen Helferinnen und Helfern, die durch ihren unermüdlichen Arbeitseinsatz das Festwochenende überhaupt erst möglich gemacht haben!
Bericht: kfv-online und FF RöthenbachBilder: FF Röthenbach |