Alarm während historischer Löschvorführung

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RÖTHENBACH - Wie schnell aus Spaß Ernst werden kann, zeigte sich am 23. Mai 2009 beim Tag der Offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Röthenbach. Während einer amüsanten Schauübung über die Brandbekämpfung vor mehr als 100 Jahren wurde die FF Röthenbach zu einem echten Einsatz alarmiert. Punkt 15.44 Uhr meldete die Leitstelle Nürnberg den Wehrmännern eine Rauchentwicklung aus einer Wohnung in der Schulstraße. Schnell wurde die alte Handdruckspritze aus dem Jahr 1894 gegen den modernen Löschzug eingetauscht und die verdutzten Besucher - große und kleine - konnten zusehen, wie die Feuerwehr zu einem richtigen Einsatz ausrückt.

  

Vom ersteintreffenden Löschfahrzeug LF 16/12, das drei Minuten später vor Ort war, verschaffte sich ein Atemschutz-Trupp Zugang zu der verrauchten Wohnung. Wie sich herausstellte, hatte die Bewohnerin das Gebäude verlassen und vergessen den Kochtopf von der eingeschalteten Herdplatte zu entfernen. Das verbrannte Kochgut wurde ins Freie gebracht und der Brandrauch mit einem Überdrucklüfter aus der Wohnung geblasen.

  

  

Nach einer halben Stunde waren die letzten Kräfte wieder zurück am Gerätehaus und konnten die letzte Einsatzübung des Tages vorführen. Die Mannschaft des LF 16/12 demonstrierte die Bekämpfung eines kleineren Gebäudebrandes im Außenangriff unter Atemschutz. Hierzu wurde ein Löschangriff aufgebaut und die Wasserversorgung über einen Hydranten sichergestellt.

  

    

  

Begonnen hatten die Schauübungen zur Brandbekämpfung am frühen Nachmittag mit einem Blick in die Vergangenheit. Vor der Erfindung der ersten Löschspritzen wurden Schadenfeuer durch einen gemeinsamen Kraftakt der Einwohner bekämpft, die zwischen einer Wasserstelle und dem brennenden Gebäude eine Eimerkette bildeten, um das Löschwasser zum Brandobjekt zu bringen. Unter Einbindung der Zuschauer, darunter sehr vieler Kinder, wurde diese Situation nachgestellt und ein kleineres Holzhaus abgelöscht. Im Anschluss folgte die Brandbekämpfung mit der eingangs erwähnten Handdruckspritze der FF Haimendorf, der auch zwei Kameraden der Ortswehr angehörten.

  

    

    
    

  

Für Erstaunen sorgte die Demonstration eines Fettbrandes. In einem Topf wurde handelsübliches Fett zum Brennen gebracht und aus sicherer Entfernung mit Wasser "gelöscht". Eine mehrere Meter hohe Stichflamme und eine starke Hitzeentwicklung hinterließ bei den Besuchern einen bleibenden Eindruck von dieser gefährliche Löschaktion. Kommandant Klaus Keim erinnerte daran, Fettbrände niemals mit Wasser zu löschen, sondern andere Hilfsmittel zu verwenden. So kann einem Fettbrand beispielsweise mit einem Deckel der Sauerstoff entzogen werden, so dass der Brand erstickt wird.

  

  

Abgerundet wurde das abwechslungsreiche Programm mit einer Feuerwehr-Modenschau. Zehn Wehrmänner und zwei "Feuerwehr-Kinder" zeigten auf dem "Laufsteg" die Einsatzbekleidung der Feuerwehr von gestern und heute.

  

        
        

  

Abseits des offiziellen Programms nutzen wieder zahlreiche Besucher die Möglichkeit, sich die Feuerwache und die Einsatzfahrzeuge anzusehen und sich die Ausrüstung erklären zu lassen. Für die Kinder waren zudem wieder eine Spritzwand, eine Hüpfburg und eine Kastenrollbahn aufgebaut. Bei sommerlichen Temperaturen und wolkenlosem Himmel wurde dies auch ausgiebig genutzt.

  

  

Interessierte Mitbürger, die Gefallen an der Feuerwehr gefunden haben und sich in ihrer Freizeit sinnvoll engagieren möchten, können jederzeit unverbindlich an Ausbildungsveranstaltungen teilnehmen und "Feuerwehrluft" schnuppern. Die Termine werden im Internet bekannt gegeben.

  

Bericht & Bilder: FF Röthenbach