"Fettbrände richtig löschen"

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Feuerwehr Röthenbach: Niemals mit Wasser löschen

  


  

Röthenbach a.d.Peg.: Im Allgemeinen gilt Wasser als das Löschmittel Nummer eins. Doch nicht für jeden Brandfall ist Wasser eine gute Wahl. Im Falle eines Fettbrandes, beispielsweise einer brennenden Friteuse, führt Wasser zu einer explosionsartigen Verpuffung. Schwerste Verletzungen und eine rasche Brandausbreitung sind die Folge.

  

Kommt Wasser mit heißem oder brennendem Fett in Berührung verdampft dieses explosionsartig und es kommt zur so genannten Fettexplosion. Bei dem Übergang vom flüssigen Zustand des Wassers in die Dampfphase erfolgt eine riesige Volumenausdehnung. Heiße und brennende Fettteile werden mit einer gewaltigen Stichflamme aus dem Fettbehälter geschleudert. Hierdurch erleiden Personen unter Umständen schwerste Brandverletzungen und die Küche steht in Sekundenschnelle in Flammen.

  

Fettbrände niemals mit Wasser löschen!

  

Damit dies nicht passiert, rät die Feuerwehr Röthenbach einen Fettbrand mit einem Feuerlöscher, der für Fettbrände geeignet ist, abzulöschen oder einfach mit einem Deckel dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen. Die Energiezufuhr (Gas/Strom) des Herdes muss abgeschaltet werden. Löschdecken eignen sich nicht, denn sie können durchbrennen.

  

Eigene Sicherheit geht vor

  

Bekämpfen Sie einen Brand aber nur, wenn keine Gefahr für das eigene Leben besteht! "Die eigene Sicherheit muss immer Vorrang haben", betont Klaus Keim, Kommandant der Freiw. Feuerwehr Röthenbach. "Schließen Sie die Tür zum Brandraum, warnen Sie andere Personen und setzen Sie schnellstmöglich einen Notruf über die Telefonnummer 112 ab. Weisen Sie die Feuerwehr an der Einsatzstelle ein."

  

Damit es aber gar nicht erst zu einem Fettbrand kommt, sollte das Frittiergut immer gut getrocknet sein. Es sollte nicht zu viel Fett oder Öl ins Gefäß gegeben werden. Das Fett sollte nicht überhitzt werden. Gealtertes und verbrauchtes Fett sollte rechtzeitig erneuert werden. Verunreinigtes Fett hat eine niedrigere Zündtemperatur als frisches Fett. Anzeichen für verbrauchtes Fett sind starke Verfärbungen und "Schlamm" der sich am Boden des Beckens und an den Heizschlangen abgesetzt hat.

   

Grundsätzlich empfiehlt die Feuerwehr Fett nur im flüssigen Zustand in die Friteuse zu füllen. Wird festes Fett in die Friteuse gegeben, heizt sich die Heizschlange mit maximaler Temperatur auf und je nach Lage des Temperaturreglers kann es sein, dass dieser dies nicht mitbekommt und es kommt zur Überhitzung des Fettes. Fettblöcke sollten in einem Topf vorgeschmolzen werden.

  

Damit Wasser nicht mit dem offenem Fettbad in Verbindung kommen kann (Wasserspritzer, etc.), sollte ein Sicherheitsabstand zwischen Friteuse und Wasser von 90 Zentimeter eingehalten werden. Ist dies aus räumlichen Gründen nicht möglich, hilft ein Spritzschutz in Form eines senkrecht montierten Bleches (Höhe ca. 35 Zentimeter).

  

Auch mit eingebauten Filtern in Dunstabzugshauben ist Vorsicht geboten: Sie sättigen sich nach einiger Zeit mit Küchendämpfen und Fett. Die Filter sollte nie mit brennbaren Flüssigkeiten ausgewaschen, sondern nur gemäß der Bedienungsanleitung gereinigt oder durch einen neuen Filter ersetzt werden. Um ein Entzünden der Dunstabzugshaube zu vermeiden, solle darunter nie flambiert werden!

  

LFV Bayern/FF Röthenbach
Foto: eobiont GmbH