„Defi-Ausbildung“ für die Feuerwehrzurück
RÖTHENBACH – Nach der Übergabe (zum Bericht ->) eines Defibrillators an die Freiwillige Feuerwehr Röthenbach im April haben nun 14 Wehrmänner die entsprechende Ausbildung in der Feuerwache absolviert. Daniela Maschler, Ausbilderin beim BRK (Bayerisches Rotes Kreuz), schulte die Helfer in einem theoretischen und einem praktischen Ausbildungsabschnitt und erläuterte die medizinischen Grundlagen für eine erfolgreiche Wiederbelebung.
Neuesten Zählungen zufolge erliegen allein in Deutschland jährlich bis zu 130.000 dem plötzlichen Herztod, der damit als Todesursache Nummer eins die traurige Statistik anführt. Vielen Menschen könnte jedoch geholfen werden, wenn erste Warnzeichen richtig gedeutet und effektive Maßnahmen eingeleitet würden.
Ein Herzinfarkt macht sich bei den Betroffenen häufig bereits eine Stunde vorher durch Schmerzen im Brustraum, Atemnot oder Angstzustände bemerkbar. Treten derartige Symptome auf, gelte es keine Zeit zu verlieren und den Rettungsdienst zu verständigen. Wird diese Chance vertan, so sinke die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem akuten Infarkt mit jeder Minute um rund zehn Prozent.
Im Ernstfall können auch medizinische Laien mit einem AED-Gerät (Automatischer Externer Defibrillator), über das nun auch die FF Röthenbach verfügt, rasche Hilfe leisten. Oft kommt es bei den Patienten vor dem endgültigen Herzstillstand nämlich zu einem sog. „Kammerflimmern“. Das Herz schlägt dabei schnell und unkoordiniert, so dass kein Blut mehr durch den Körper gepumpt wird und das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird. In dieser Phase (vor dem endgültigen Herzstillstand) ist ein von außen ausgelöster Elektroschock das einzige wirksame Hilfsmittel, um das geschädigte Herz wieder zum regelmäßigen Schlagen anzuregen.
Beim Einsatz eines AED-Gerätes erläutert eine laute Männerstimme vom Band dem Anwender die notwendigen Schritte in knappen Worten: Brustkorb freimachen, Elektroden aufkleben, Stromstoß abgeben, Wiederbelebung. Daniela Maschler betonte, dass der Nutzer dabei keine Fehler machen kann. „Das Gerät erkennt über die aufgeklebten Elektroden selbständig, ob ein Elektroschock überhaupt notwendig ist. Ist das nicht der Fall, wird der Stromstoß auch nicht freigegeben.“
Damit die lebensrettenden Handgriffe im Ernstfall auch sitzen, mussten die Wehrmänner die richtige Handhabung nach einer ausführlichen Einweisung durch den Gerätehersteller und das BRK auch praktisch proben. Bewusstseinskontrolle, Atemkontrolle, Notruf absetzen, Herzdruckmassage einleiten, Patient beatmen, Defibrillator in Betrieb nehmen, Schock auslösen.
Kommandant Klaus Keim bedankte sich bei Daniela Maschler für die durchgeführte Ausbildung und überreichte im Namen der FF Röthenbach ein kleines Präsent.
Insgesamt 18 Feuerwehrmänner haben die entsprechende Ausbildung bei der Wehr oder an ihrem Arbeitsplatz durchlaufen und können das Gerät im Ernstfall nun einsetzen. Jährlich wird zudem eine Auffrischung stattfinden. Folgende Kameraden verfügen nun über die Ausbildung:
Sascha Bedemann, Gerhard Bertl, Werner Brantl, Rainer Dierl, Michael Donner, Ralf Dürrler, Wolfgang Giering, Thiemo Graf, Klaus Herzog, Volker Hierteis, Helmut Hofmann, Leonhard Hofmann, Alfred Schmidt, Gerhard Schopper, Dietmar Steger, Ralph Stöckel, Matthias Triller, Mathias Weidemann.
Bericht & Bilder: FF Röthenbach |