Hüfthoch loderten die Flammen auf einem Stoppelacker. Anders als üblich führte das diesmal jedoch nicht zu einem Feuerwehreinsatz – im Gegenteil. Im Juli hatten wir uns an einem Samstag die Waldbrandspezialisten von @fire eingeladen, die deutschlandweit führend in der Bekämpfung von Vegetationsbränden sind und aus internationalen Einsätzen – wie den aktuell verheerenden Bränden in Griechenland – die Erfahrung mit Großfeuern mitbringen. Fünf Ausbilder aus Deutschland und Österreich waren einen ganzen Tag nach Röthenbach gekommen, um ihr Wissen an die Einsatzabteilung weiterzugeben.
Die Anzahl und Intensität der Wald- und Flächenbrände hat auch im Einsatzgebiet der Feuerwehr Röthenbach in den letzten Jahren spürbar zugenommen. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend durch den Klimawandel weiter verstärken wird. Durch die gute Ausstattung mit zwei Lösch- und zwei Tanklöschfahrzeugen kann die Feuerwehr Röthenbach auf entsprechende Brände kraftvoll reagieren. Die Vegetationsbrandschulung legte den Fokus jetzt auf Einsatztaktiken, die @fire bei den internationalen Einsätzen erworben hat und die bei deutschen Feuerwehren bislang noch nicht zum Standardverfahren gehören. In Hochrisikogebieten wie Portugal, den USA oder Kanada müssen die erfahrenen Retter in häufig unwegsamen Gelände ohne oder mit wenig Löschwasser auskommen. Die Flammen werden dann allein mit Handwerkzeugen oder Löschrucksäcken bekämpft, viele Trupps sind dabei lange auf sich allein gestellt. Solch bewährte Löschverfahren sollen zukünftig auch in Röthenbach verstärkt geschult und eingesetzt werden. Stadt und Feuerwehr haben dazu parallel bereits weitere Ausrüstungsgegenstände beschafft, darunter spezielle Handwerkzeuge und Waldbrandschläuche.
Der Höhepunkt der achtstündigen Theorie- und Praxisschulung war zweifelsohne die Realbrandausbildung. Auf dem Acker, den ein Landwirt der Feuerwehr zur Verfügung gestellt hatte, mussten alle Einsatzkräfte drei Einsatzszenarien abarbeiten. Dabei bekämpften die Feuerwehrmänner in einem Fall einen größeren Flächenbrand mit Handwerkzeugen sowie Löschrucksäcken und verhinderten durch das Anlegen von Wundstreifen ein Übergreifen auf angrenzende Bereiche. Ein weiterer Schwerpunkt war die so genannte dynamische Schlauchverlegung, bei der Brandbekämpfung und die Verlegung der Schlauchleitung parallel durchgeführt werden, um auch ausgedehnte Flächenbrände bereits kurz nach dem Eintreffen zügig ablöschen zu können. Mit dem Großtanklöschfahrzeug TLF 4000 wurde zudem die Brandbekämpfung bei rollendem Fahrzeug trainiert.
An der vom Fachbereich Brand der Feuerwehr Röthenbach organisierten Schulung nahmen auch zwei Gastteilnehmer von der Freiwillige Feuerwehr Almoshof e. V. sowie zwei Beobachter der Berufsfeuerwehr Nürnberg teil. Unser Dank für diese wertvolle Weiterbildung gilt dem Ausbilderteam von @fire um Schulungsleiter Thorsten Sprenger.
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