Gemeinsame Einsatzübung bei der Firma Linde

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RÖTHENBACH – Am Mittwoch, den 27. März 2019 übten die Feuerwehren Röthenbach/Pegnitz und Diepersdorf gemeinsam mit der BRK-Bereitschaft Röthenbach in der neuen Produktionsstätte der Firma Linde im Röthenbachtal. Angenommen wurde zunächst die Alarmierung der Einsatzkräfte nach Auslösung der Brandmeldeanlage (BMA). Vor Ort waren Feuerwehr und Rettungsdienst allerdings mit einem größeren Einsatzszenario konfrontiert.

Gemäß Übungsszenario rückte die FF Diepersdorf als erste Einheit auf das Produktionsgelände vor und führte die Lageerkundung durch. Die erste Befragung des Sicherheitsingenieurs und Betriebsleiter am Eingang zum Betriebsgelände ergab, dass sich acht Personen am definierten Sammelplatz eingefunden hatten, die Anlage selbst in einem Sicherheitszustand gefahren war und nach aktuellem Stand zwei Mitarbeiter vermisst werden.

Im Rahmen der Erkundung stellte der Zugführer fest, dass zwei Schadenstellen vorlagen: Im westlichen, hinteren Teil des Geländes war ein Gabelstaplerfahrer durch den Alarm aufgeschreckt. Der Fahrer transportierte Fässer, welche von der Gabel gefallen waren und eine Person unter sich begraben hatte. Zu diesem Zeitpunkt war der Inhalt der Fässer unklar, so dass der Gefahrenbereich zunächst abgesperrt und parallel die Personenrettung eingeleitet wurde. Im hinteren östlichen Teil der Anlage war der zweite Vermisste aufgefunden worden. Eine weitere Erkundung in dem Gebäude war nicht möglich, denn zum einen qualmte es stark aus dem Gebäude und die CO2 Melder hatten ebenfalls angeschlagen. Aufgrund der Produktion von Trockeneis in dem hinteren Teil des Geländes, war die Vermutung, dass hier eine erhöhte CO2 Konzentration vorhanden war.

Unter der Leitung von Kommandant Martin Knorr (FF Röthenbach) wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet, um beide Personen möglichst rasch retten zu können. So konzentrierte sich die FF Diepersdorf unter Atemschutz auf die Rettung des verunglückten Mitarbeiters unter den Fässern.Anschließend wurde die Identifizierung der Fässer vorgenommen. Rasch konnte zum einen der Stoffinhalt festgestellt werden und zum anderen gab es die Rückmeldung, dass die Fässer wahrscheinlich leer sind. Als Vorsichtsmaßnahme (angenommenes Szenario) wurde der Rüstwagen der FF Röthenbach dem Zug der FF Diepersdorf zugeteilt, um die Abdichtung der naheliegenden Gullydeckel vorzunehmen. Die FF Röthenbach übernahm mit zwei Atemschutztrupps die Rettung der vermissten Person im Bereich des Betriebsgebäudes. Beide Personen wurden von den Feuerwehren aus dem Gefahrenbereich gebracht und dem BRK zur weiteren Behandlung übergeben.

Ferner hatten die Kameraden der beiden Feuerwehren weitere Aufgaben außerhalb des Gefahrenbereich zu bewältigen. So wurden weitere Gebäude und das Gelände auf potentielle Vermisste untersucht und ein Einweiser an der Abzweigung Zufahrt zum Gelände und der LAU 15 positioniert um möglich nachrückende Kräfte einzuweisen und den Bereitstellungsplatz an der LAU 15 zu koordinieren. Ferner wurden während des laufenden Einsatzes immer wieder kurze Absprachen mit den Einheitsführern durchgeführt und ein Einsatztagebuch sowie eine Lagekarte geführt. Die Atemschutzüberwachung wurde in jedem Einsatzabschnitt selbstständig organisiert und für die eingesetzten Atemschutzgeräteträger ein Sicherheitstrupp gestellt. Nach knapp einer Stunde wurde der Übungseinsatz beendet. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto und einer Einsatznachbesprechung bot der Sicherheitsingenieur noch eine Führung für die Feuerwehrkameraden an.


Bericht: FF Röthenbach
Bilder: FF Diepersdorf

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